„Lasst uns zu unseren Büchern und Stiften greifen. Das sind unsere mächtigsten Waffen. Ein Kind, ein Lehrer, ein Stift und ein Buch können die Welt verändern“, sagte die 16-jährige Malala Yousafzai Mitte Juli 2013 vor der Jugendversammlung der UNO. Inzwischen wurde sie für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen und erhielt zahlreiche Preise von Menschenrechtsorganisationen. Denn in ihrer Heimat Pakistan hatten die Taliban unter anderem verboten, dass Mädchen Schulen besuchen. Malala hatte über den Terror der Taliban berichtet und sich dem Verbot widersetzt, einen Mordanschlag überlebte sie nur knapp. In ihrer Autobiografie schildert sie ihre Kindheit in einem vom Bürgerkrieg geplagten Land, und erklärt, weshalb ohne eine gute Bildung die Armen keine Chance haben, ihre Situation zu verbessern.
Malala Yousafzai mit Christina Lamb: Ich bin Malala – Das Mädchen, das die Taliban erschießen wollten, weil es für das Recht auf Bildung kämpft. Übersetzt von Elisabeth Liebl, Sabine Längsfeld und Margarete Längsfeld; Droemer 2013, 400 Seiten
Sonntagsbraten? Geburtstagspartys? Weihnachtsgeschenke? In Familien, die von Sozialleistungen leben müssen, fehlt dafür oft das Geld. Die Journalistin Undine Zimmer wuchs bei ihrer Mutter auf, die geschiedenen Eltern waren beide arbeitslos: „Für mich gehören meine Eltern zu jenen unsichtbaren Helden, die in unserem Land jeden Tag um ihr soziales Überleben kämpfen. Im Vergleich zur Mehrheit haben sie in diesem Kampf eine schlechte Ausgangsposition. Sie haben sich, obwohl sie sich oft erniedrigt fühlten, ihre Würde bewahrt.“ Undine Zimmer schrieb ein berührendes, offenes, nachdenklich machendes Porträt ihrer Familie und musste leider auch feststellen: „Gerade wenn es um die Zukunft geht, wird die Herkunft plötzlich wichtig.“ Sie hat gute Abschlüsse und findet im reichen Deutschland trotzdem nur schwer Arbeit.
Undine Zimmer: Nicht von schlechten Eltern – Meine Hartz-IV-Familie. S. Fischer 2013, 256 Seiten