Nach welchen Prinzipien sich Menschen unter verschiedenen Optionen entscheiden, untersucht seit geraumer Zeit der schwedische Ökonom Micael Dahlén. Seine Erkenntnis: Wir leben in einer Gesellschaft, die sich immer mehr nur auf Ereignisse in der Zukunft konzentriert: „Barack Obama ist mehr als der neueste Präsident der Vereinigten Staaten, er ist ein Symbol der Erwartungsgesellschaft. Einer Gesellschaft, die sich nicht darum schert, was gestern war. In der Erwartungsgesellschaft sind die Menschen weniger daran interessiert, was man getan hat, und stärker darauf konzentriert, was man als Nächstes tut.“ Wer sich mit seinen mitunter auch provozierenden Thesen auseinandersetzt, kann sich aus einer anderen Perspektive erklären, warum sich Spekulationsblasen bis zum Platzen aufblähten und wie Politiker die Fantasie ihrer Wähler überzeugend entfachen.

Micael Dahlén: Nextopia. Freu dich auf die Zukunft – du wirst ihr nicht entkommen! Übersetzt von T. A. Wegberg; Campus 2013, 246 Seiten

Mit dem wirtschaftlichen Erfolg von Konzernen wächst auch das Interesse der Käuferinnen und Käufer, auf welche Art und Weise die Produkte hergestellt werden. Wird die Belegschaft in den Fabriken so entlohnt, dass sie von ihrer Arbeit leben kann, leidet die Umwelt unter den Produktionsmethoden, werden Lieferanten zum Preisdumping gezwungen? Der Journalist Frank Wiebe hinterfragt die Methoden und Strategien von 50 Weltkonzernen von Adidas bis Volkswagen und klopft sie auf Nachhaltigkeit und Fairness ab. Denn „auch wenn der einzelne Verbraucher durch sein Kaufverhalten die Welt nicht verändern kann: Alle zusammen sind sie die größte wirtschaftliche Macht, die es gibt.“ Seine Analyse liefert viele überraschende Beispiele, wie ernst Unternehmen das neue Verbrauchergewissen nehmen und entlarvt auch gnadenlos einige Etikettenschwindler in Sachen Umweltschutz.

Frank Wiebe: Wie fair sind Apple & Co.? 50 Weltkonzerne im Ethik-Test. orell füssli 2013, 264 Seiten