Der Fernsehjournalist Claus Kleber berichtete 15 Jahre lang aus den USA und erlebte bereits in dieser Zeit, wie brutal sich Klimaveränderungen auf Nordamerika auswirkten. Zugleich stellte er fest, dass die großen Länder ihren Einfluss beispielsweise bei der UNO dafür nutzten, eigene Interessen durchzusetzen und Veränderungen zugunsten der globalen Gemeinschaft blockierten. Die Erde droht ein Spielball zu bleiben, „weil die alten Mechanismen schon wieder greifen, das Recht der Stärkeren und die Aufteilung der Welt in Sieger und Verlierer.“ Während der intensiven Recherche überall auf der Welt lernte Claus Kleber die Strategie-Expertin Cleo Paskal aus Kanada kennen. Ihre Zusammenarbeit, aus der auch eine erfolgreiche ZDF-Dokumentation entstand, legt die Konfliktlinien zwischen alten und neuen Mächten sowie ihre geostrategischen Folgen offen.

Claus Kleber, Cleo Paskal: Spielball Erde – Machtkämpfe im Klimawandel. Übersetzt von Thomas Pfeiffer; C. Bertelsmann 2012, 320 Seiten

Wie viel Fläche mittels Land Grabbing – also Landnahme – inzwischen die Besitzer wechselte, ist umstritten. Die Angaben schwanken zwischen 47 und 227 Millionen Hektar weltweit, die Motive der Landnehmer reichen von purer Profitgier bis zum Traum vom Paradies. Der britische Journalist Fred Pearce reiste rund um die Erde, um Ausmaß, Ursachen und Folgen dieses Prozesses genauer zu untersuchen: „Dieser neue Landrausch scheint sich zunehmend zu einer Vereinnahmung der letzten Naturgebiete dieser Erde, zu einem letzten Angriff auf die Allgemeingüter zu entwickeln. Ist das der unvermeidliche Preis, den wir für die Ernährung der Weltbevölkerung und den Schutz der noch verbliebenen Natur zahlen müssen? Müssen die etwa eine Milliarde Bauern und Hirten dieser Welt ihr Land aufgeben, um uns andere zu ernähren?“ Seine Reportage schärft den Blick für die unabsehbaren Konsequenzen dieser Entwicklung.

Fred Pearce: Land Grabbing – Der globale Kampf um Grund und Boden. Übersetzt von Gabriele Gockel und Barbara Steckhan, Kollektiv Druck-Reif; Antje Kunstmann 2012, 402 Seiten