Mehr als 800 Millionen Menschen in über hundert Ländern der Welt sind Mitglied in einer Genossenschaft. Zehn Autorinnen und Autoren spüren der Frage nach, womit Genossenschaften gerade heute gegenüber anderen Unternehmensformen im Vorteil sind: „Die Genossenschaftsprinzipien haben den Crash sowohl der von oben kollektivierten als auch der von oben privatisierten Wirtschaftssysteme nicht nur schadlos überlebt. Sie stellen auch ein bewährtes und nachhaltiges Zukunftsmodell für eine an Werten und  Gemeinwohl orientierte Marktwirtschaft dar.“ Genossenschaften sind längst nicht mehr nur im Wohnungsbau, der Landwirtschaft oder im Kreditwesen tätig, sondern setzen sich auch bei der Energieerzeugung und in der digitalen Welt durch. In diesem Sammelband machen Beispiele aus verschiedenen Bereichen rund um die Welt deutlich, wie Genossenschaften sinnvoll funktionieren und ihre Stärke entfalten.

Konny Gellenbeck (Hg.): Gewinn für alle! Wie wir mit Genossenschaften den Kapitalismus überwinden. Westend 2012, 192 Seiten

„Heute müssten Regierungen mehr Geld ausgeben, nicht weniger, und zwar so lange, bis der private Sektor wieder in der Lage ist, den Aufschwung zu tragen. Doch stattdessen gelten neuerdings arbeitsplatzvernichtende Sparprogramme als der Weisheit letzter Schluss“, schimpft der Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman in seinem neuen Buch. Aus seiner Sicht sind Schuldenbremse und Verzicht auf Wachstumsprogramme daher genau die falschen politischen Entscheidungen, sie gefährden sogar den Lebensstandard. Dem deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble attestiert er „apokalyptische Predigten“, mit denen er „gründlich danebenliegt“. Das Wichtigste ist jedoch, dass Krugman klar und plausibel erklärt, wie sich die Wirtschaft erholen kann, ohne dass der Gürtel enger geschnallt werden muss.

Paul Krugman: Vergesst die Krise! Warum wir jetzt Geld ausgeben müssen. Übersetzt von Jürgen Neubauer; Campus 2012, 272 Seiten