Haben Sie sich schon gefragt, weshalb der Nachschub für das Kühlregal im Supermarkt nie endet? Woher das viele Fleisch stammt, das luftdicht verpackt und in Scheiben geschnitten auf den Verzehr wartet? Der amerikanische Schriftsteller Jonathan Safran Foer wollte es nach der Geburt seines Sohnes ganz genau wissen. Wenn Sie sein Buch gelesen haben, möchten Sie vielleicht weiterhin Tiere essen, aber Sie werden dabei sehr nachdenklich schauen. Denn er beschäftigt sich intensiv mit der tierischen Intelligenz – weshalb lassen wir Hunde ins Haus, genauso kluge Schweine aber nicht? – und listet penibel nackte Tatsachen über die Massentierhaltung sowie ihre Folgen für die Umwelt auf: Die Fläche, auf der ein Huhn in einer Legebatterie „lebt“, ist kleiner als ein A4-Blatt, die Nutztierhaltung verursacht laut UNO 18 Prozent der Treibhausgasemissionen. Jonathan Safran Foer lässt ausführlich Farmer, Schlachter und Tierschutzaktivisten zu Wort kommen. Er argumentiert gründlich, und seiner Logik kann man sich nur schwer entziehen.

Jonathan Safran Foer: Tiere essen. Übersetzt von Isabel Bogdan, Ingo Herzke und Brigitte Jakobeit; Kiepenheuer & Witsch 2010, 400 Seiten

Der SPD-Energieexperte Hermann Scheer erläutert präzise, wie der vollständige Wechsel zur erneuerbaren Energie gerade jetzt gelingen könnte. Beispielsweise müssten die Kartelle der Stromkonzerne gebrochen und ihnen die Netzhoheit entzogen werden, denn die Energiequelle entscheidet über Technologie und Wirtschaftsstruktur. So sieht er die Zukunft der Versorgung „individuell, lokal, regional in jeweils kleineren bis größeren Maßstäben“. Zudem fordert er internationale Investitionen in erneuerbare Energien und den globalen Atomausstieg. Hermann Scheer liefert eine Fülle von Argumenten für eine der spannendsten Debatten der Zukunft.

Hermann Scheer: Der energethische Imperativ – 100 Prozent jetzt: Wie der vollständige Wechsel zu erneuerbaren Energien zu realisieren ist. Antje Kunstmann 2010, 240 Seiten