Die Journalistin Jana Hensel und der Publizist Wolfgang Engler diskutieren ihre Erfahrungen als Ostdeutsche seit der Wiedervereinigung. Was blieb ihnen vom Aufbruch, wie erlebten sie den folgenden Umbruch, welche Perspektiven sehen sie für den Osten? „Es ist im Grunde schwerer, wenn man aus zwei Systemen kommt, sich beide wirklich unabhängig voneinander erklären zu können, nach Kontinuitäten, aber auch Brüchen zu suchen“, sagt Jana Hensel.
„Die Abhärtung war und blieb ein schmerzhafter Prozess. Aber er fand statt“, bekennt Wolfgang Engler. Ihr Streitgespräch, kontrovers und abwechslungsreich geführt, reicht phasenweise weit zurück in die deutsche Geschichte und trägt dazu bei, Missverständnisse zwischen Ost- und Westdeutschen aufzulösen.

Wolfgang Engler, Jana Hensel: Wer wir sind – Die Erfahrung, ostdeutsch zu sein. Aufbau 2018, 288 Seiten

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Kritik, Wut und Hass schlugen der sächsischen Integrations- und Gleichstellungsministerin Petra Köpping oft entgegen, wenn sie mit Bürgerinnen und Bürgern sprach. Sie begann nachzufragen, woher Frust und auch Fremdenfeindlichkeit kommen, worauf sich das Misstrauen gegenüber der Demokratie gründet. Was lief schief in den Nachwendejahren? Petra Köpping hinterfragt Ergebnisse der Treuhandpolitik, die Bewertung von ostdeutschen Biographien und den Einfluss ostdeutscher Eliten: „Eine öffentliche Auseinandersetzung mit der Nachwendezeit, mit den vielfachen Schicksalsumbrüchen und Hoffnungen fand in den letzten Jahren hingegen kaum mehr statt.“ Diese offene, ehrliche Debatte dazu muss ihrer Meinung nach dringend auf den Tisch.

Petra Köpping: Integriert doch erst mal uns! Eine Streitschrift für den Osten. Ch. Links 2018, 208 Seiten

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