Wenn eine PISA-Studie veröffentlicht wird, bricht hierzulande in Sachen Bildung regelmäßig die Panik aus. Klassengrößen, Fehlstunden und Nord-Süd-Vergleiche bestimmen dann die Diskussion. Dabei wäre auch etwas mehr Gelassenheit angesagt: „Es ist schon jetzt abzusehen, dass sich auch die guten Schulen um Schülerinnen und Schüler reißen werden und dass die Wirtschaft jede Person, die überhaupt einen berufsrelevanten Abschluss vorweisen kann, mit Kusshand begrüßen wird.“ Mit dem Zeugnis wird aber auch über den künftigen sozialen Status entschieden, deshalb verlangt der Soziologe Heinz Bude eine tiefergehende Debatte. Er analysiert Stärken und Schwächen des Systems genau, präsentiert Vorschläge dagegen nur sparsam.
Heinz Bude: Bildungspanik – Was unsere Gesellschaft spaltet. Carl Hanser 2011, 144 Seiten
„Es tut ganz und gar nichts zur Sache, wer ich bin. Wichtig ist nur, wer ich hätte sein können. Das wirst du mir eines Tages erklären müssen.“ Anonyme Briefe im Kasten bringen viele Menschen in eine unangenehme Situation. Auch Veronika, die erfahrene Kommunikationsexpertin, muss sich erst darin zurechtfinden. Zudem steht ihre Beziehung zu Hanns, einem schmerzfreien Zeitungsjournalisten, auf der Kippe. Hanns muss einen herben Karriereknick verkraften, der ihn zu einem beruflichen Neustart zwingt. – Verdirbt man in einer verdorbenen Welt? Ist Wut eine Möglichkeit, der Verzweiflung zu entgehen? Diese Fragen stellte sich Kathrin Gerlof für ihren dritten Roman. Sie erzählt provokant, in lässig-lakonischem Stil und mit viel Tempo ihre Geschichte von zwei Menschen, die ihr ganzes Leben umkrempeln.
Kathrin Gerlof: Lokale Erschütterung. Aufbau 2011, 342 Seiten