Mangelhaft ausgerüstet, ohne sicheren Fluchtweg und fast frei von Kenntnissen über Land und Leute – niemand würde so in den Campingurlaub fahren. Die Bundeswehr dagegen schickte mit dieser Vorbereitung Soldaten nach Afghanistan, schreibt der Ex-Fallschirmjäger Achim Wohlgethan in seinem Tagebuch. Schlimm genug, dass die Truppe dann oft in Lebensgefahr geriet. Wohlgethan enthüllt allerdings auch, dass er an Kampfeinsätzen teilnahm, weil er zu einer niederländischen Spezialeinheit abkommandiert wurde. Der Erlebnisbericht wirft Fragen auf: Was genau verteidigt die Bundeswehr am Hindukusch? Wie kann das afghanische Volk wirklich beim friedlichen Aufbau unterstützt werden?

Achim Wohlgethan: Endstation Kabul. Als deutscher Soldat in Afghanistan – ein Insiderbericht. Econ 2008, 304 Seiten

Wie die US-Regierung von George W. Bush begonnen hat, Kriege zu privatisieren, beschreibt Jeremy Scahill in seinem unbequemen, präzise recherchierten Buch über Blackwater, die größte Privatarmee der Welt. Wann immer ihre Söldner im Irak Zivilisten umbringen, wird ihnen von höchster Stelle Straffreiheit garantiert. Dem „Kampf gegen das Böse“ verpflichtet, folgen die schwerbewaffneten Männer den Idealen der Republikaner und treten dabei nicht nur die Demokratie mit Füßen. Denn sie sind nur ihrem jeweiligen Auftraggeber, nicht aber dem Parlament Rechenschaft schuldig. „Blackwater“ macht deutlich, dass entsicherte Geschäftemacher keine Grenzen kennen.

Jeremy Scahill: Blackwater – Der Aufstieg der mächtigsten Privatarmee der Welt. Übersetzt von Bernhard Jendricke, Rita Seuß, Kollektiv Druck-Reif; Antje Kunstmann 2008, 352 Seiten