Zu welchen grausamen Verbrechen der Islamische Staat fähig ist, weiß inzwischen die ganze Welt. Bruno Schirra berichtet sein Jahren aus dem Nahen und Mittleren Osten, recherchierte für seinen umfangreichen Report über den globalen Dschihad vor Ort. Er folgt seinen Spuren bis nach Europa, der Mordanschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo war das deutlichste Signal: „Das Ziel des Kalifats bestand und besteht darin, seine Macht universell auszuüben. Das Mittel, seine Ziele zu erreichen, ist der Terror. In Videobotschaften werden konkrete Anleitungen gegeben, wie der Terror in Europa ausgeübt werden soll.“ Sein Buch ist nichts für schwache Nerven. Schirra breitet das ganze Panorama des Terrors aus, benennt das Versagen westlicher Politik. Er warnt immer wieder davor, dass die brutalsten ISIS-Kämpfer Englisch, Deutsch und Französisch sprechen und in ihre Länder zurückkehren könnten.

Bruno Schirra: ISIS. Der globale Dschihad – Wie der „Islamische Staat“ den Terror nach Europa trägt. Econ 2015, 336 Seiten

Foodwatch-Chef Thilo Bode gehört schon lange zu den profiliertesten Verbraucherschützern. Nun pickte er sich aus dem geplanten Freihandelsabkommen jene Punkte heraus, die von den TTIP-Gegnern immer wieder angegriffen werden. Es geht um Schiedsgerichte, Genprodukte und den Abbau von Arbeitnehmerrechten. Bode fragt detailliert nach. Sein Fazit: „Die politischen und wirtschaftlichen Eliten in Europa und den USA, die TTIP jetzt mit aller Macht gegen den Willen der Bürger durchsetzen wollen, verwechseln die Freiheit der Wirtschaft mit der Freiheit der Gesellschaft, sich ihre Regeln selbst zu geben.“ Bode kann nicht verstehen, warum Abgeordnete ihr Recht zur Entscheidung abgeben wollen und fordert zum Widerstand auf. Die Stärke seiner Analyse liegt darin, dass sie TTIP in die lange Geschichte der Vorteilsgewährung für die Wirtschaft einordnet. Dieses Abkommen ist demnach nicht das Ende der Fahnenstange.

Thilo Bode: Die Freihandelslüge. Warum TTIP nur den Konzernen nützt – und uns allen schadet. Deutsche Verlags-Anstalt 2015, 272 Seiten