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Stolz und zufrieden feierte Krimiautor Richard Osman (links) mit Regisseur und Produzent Chris Columbus (rechts) am 21. August 2025 in London Filmpremiere. Wie setzte der Filmemacher die Geschichte von vier Seniorinnen und Senioren, die als Donnerstagsmordclub von der Polizei zu den Akten gelegten Morden nachgehen und sich plötzlich in einer aktuellen Ermittlung wiederfinden, in Szene? Chris Columbus fühlte sich vom Buch gut unterhalten und bescheinigt Richard Osman „außergewöhnlichen Sinn für Humor und Talent dafür, eine emotionale Reise zu gestalten.“ Erste Drehbücher unterschieden sich allerdings sehr vom Roman: „Ich hielt das für einen Fehler und wollte bewahren, was alle an dem Buch liebten. Als ich die Autorin Katy Brand traf, war ich überzeugt, dass sie verstand, was den Roman bei Lesern auf der ganzen Welt so unglaublich beliebt machte und die Vision hatte, einen Film zu schreiben, der der Vorlage treu blieb. Katys Entwurf war wunderbar, und wir konnten so viele britische Schauspiellegenden für unseren Film gewinnen.“
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Ben Kingsley (links, als Ibrahim) und Helen Mirren (Mitte, spielt Elizabeth) standen schon lange auf seiner Wunschliste von Schauspielerinnen und Schauspielern. Mit Pierce Brosnan (zweiter von links, stellt Ron dar) hatte er zuvor zwei Filme gedreht. Celia Imrie (zweite von rechts) nennt er einen „britischen Schatz“: Nachdem sie den Film sahen, sagten ihm Fans des Buches immer wieder, dass sie sich Joyce genauso vorgestellt hätten. Zudem halfen ihm, einem Amerikaner, Erfahrungen, die er während der Arbeit an den ersten beiden Harry-Potter-Filmen sammelte. Damals lebte er fünf Jahre in Großbritannien und lernte den „schwarzen, bissigen britischen Humor“ lieben.
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Vor allem die Idee, dass Freundschaft in einem späten Kapitel des Lebens zu einer Notwendigkeit wird, inspirierte Chris Columbus: „In gewisser Weise ist es ein traditioneller britischer Krimi. Aber er geht viel tiefer. Mir gefiel die Vorstellung, dass jeder Tag im Leben dieser Charaktere ihr letzter sein könnte. Deshalb begegnen sie dem Leben mit enormer Energie und Hoffnung. Das schafft eine außergewöhnliche Bindung zwischen den vieren. Es hat mich fasziniert, vier ältere Menschen mit ihrem einzigartigen jugendlichen Geist und ihrer Energie zu filmen.“ Richard Osman sagte in Interviews zur Premiere, dass die ältere Generation, „die Außergewöhnliches geleistet hat, über außergewöhnliche Fähigkeiten und Weisheit verfügt, heute oft übersehen wird. Sie wird unterschätzt, ist fast unsichtbar.“ Darauf wollte er aufmerksam machen.
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Schließlich fand Chris Columbus den Ort für die Residenz Coopers Chase, die er als eine weitere Filmfigur sah: „Richard Osman hatte sie ursprünglich als einen Ort konzipiert, der sich von den meisten traditionellen betreuten Wohneinrichtungen, die wir aus Büchern und Filmen kennen, unterscheidet“, erinnert sich der Regisseur, „Orte, die abweisend, deprimierend und trostlos sind. Wir wollten, dass Coopers Chase eine Art Seniorenresidenz wird, in der sich Wünsche erfüllen. Coopers Chase ist lebendig, farbenfroh, warm und einladend.
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Der visuelle Plan basierte auf Richard Osmans Beschreibung, die ein herrschaftliches Haus unterhalb einer Kirche und eines Friedhofs vorsah. Dieses Design war entscheidend für die Geschichte.“ Englefield House in Berkshire bot ein elisabethanisches Herrenhaus mit Kirche und Friedhof in unmittelbarer Nähe: „Wir konnten den Ort so drehen, wie er war, ohne Computereffekte.“ Für Richard Osman begann alles im Seniorenheim im Süden Englands, in dem seine Mutter lebt: „Es ist wunderschön, idyllisch und sieht aus wie der Ort, an dem Agatha Christie einen Mord inszenieren würde. Ich dachte: Was wäre, wenn hier ein Mord geschehen würde?“ Perfekter Drehort, spannende Geschichte und sehr gut vorbereitete Darsteller – für Chris Columbus passte alles zusammen: „Ich würde mich sehr freuen, diese Besetzung in den nächsten Jahren in weiteren Thursday Murder Club-Filmen zu inszenieren.“ Stoff liefert Richard Osman genug, im September veröffentlicht er bereits den fünften Teil dieser Serie über vier Freunde, die mit Witz und Weisheit Mordfälle lösen.
Richard Osman: Der Donnerstagsmordclub. Übersetzt von Sabine Roth; Ullstein Taschenbuch 2022, 480 Seiten
The Thursday Murder Club. Regie: Chris Columbus, Produktion: Jennifer Todd und Chris Columbus, Drehbuch: Katy Brand und Suzanne Heathcote nach dem Buch von Richard Osman, Besetzung: Helen Mirren, Pierce Brosnan, Ben Kingsley, Celia Imrie, Naomi Ackie, Daniel Mays, Henry Lloyd-Hughes, Tom Ellis, Jonathan Pryce, David Tennant, Paul Freeman, Geoff Bell, Richard E. Grant, Ingrid Oliver u.a.; Netflix 2025, 118 Minuten
Geschrieben mit Material von Netflix.